Deutschland braucht die Wirtschaftswende und eine starke politische Kraft für den Erhalt der Meinungsfreiheit im Land. Das unterstrich Wolfgang Kubicki bei der Landesvertreterversammlung der Freien Demokraten in den Holstenhallen in Neumünster. Mit 87,8 Prozent der gültigen Stimmen und Standing Ovations wählten die 200 Delegierten der FDP Schleswig-Holstein den 72-Jährigen auf Platz eins der Landesliste. Er geht damit als Spitzenkandidat der Nord-Liberalen ins Rennen um die anstehende Bundestagswahl.
„Es geht um die Frage der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, es geht um die Frage, ob wie wir die Probleme der Migration in den Griff bekommen”, machte Kubicki klar. „Und für die Freien Demokraten geht es auch darum, die Grundlagen des demokratischen Gemeinwesens zu bewahren. Wenn 70 Prozent der Menschen in Deutschland das Gefühl haben, die Meinungsfreiheit sei bedroht, dann ist es die Partei der Freiheit, die aufstehen und für die Meinungsfreiheit kämpfen muss.“
Einer ausschließlich auf Schuldenmacherei und Subventionen aufbauenden Politik, wie sie SPD und Grünen vorschwebt, erteilte Kubicki eine klare Absage: „Wir machen die deutsche Wirtschaft nicht stark, wenn wir zehn Prozent auf alles geben, außer auf Tiernahrung.“ Stattdessen warb Kubicki für die Stärkung der sozialen Marktwirtschaft: „Wettbewerb schafft Vorsprung“. Dafür brauche es eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten – weg von der Tages- und hin zu einer Wochenarbeitszeit – sowie einen drastischen Abbau der Bürokratie. 146 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung gingen jedes Jahr durch überbordende Bürokratie verloren.
Beim Blick auf die Außenpolitik und Deutschlands Rolle in der Welt warnte Kubicki davor, den bisherigen Kurs der aktuellen Bundesregierung fortzusetzen und rot-grünen Vorstellungen zu folgen. „Wenn wir als Deutsche weiterhin so in der Welt auftreten, als wüssten wir es besser und als müssten alle unsere Vorstellungen teilen, dann Gnade uns Gott“, so Kubicki.
Auf Platz zwei wählten die Delegierten mit 86,9 Prozent der gültigen Stimmen Gyde Jensen, stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag und Wahlkreiskandidatin in Nordfriesland-Dithmarschen Nord. Auf Platz drei folgte der Bundestagsabgeordnete und Kieler Wahlkreiskandidat Max Mordhorst mit 69,9 Prozent der gültigen Stimmen in einer Stichwahl. Den Listenplatz vier konnte Nora Grundmann für sich entscheiden. Sie erhielt – ebenfalls in einer Stichwahl – 58 Prozent der gültigen Stimmen. Die Plätze fünf und sechs entschieden jeweils in Stichwahlen Philipp Rösch (58,1 Prozent der gültigen Stimmen) sowie Johannes Basler (54,2 Prozent der gültigen Stimmen) für sich.
Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl im Februar 2025 zeigte sich der scheidende Vorsitzende der FDP-Schleswig-Holstein, Oliver Kumbartzky, zuversichtlich: „Unser Landesverband ist bereit. Wir gehen gut aufgestellt und hoch motiviert in den Wahlkampf“, rief er den Delegierten in Neumünster zu. „Wir können auch Wahlkampf in der kalten Jahreszeit. Die Einzigen, die sich warm anziehen müssen, sind unsere politischen Mitbewerber.“
Der frisch gewählte Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki gab die Zielmarke vor, um die es für die Liberalen in diesem Wahlkampf geht: „Das Ergebnis wird zweistellig sein und es wird in Schleswig-Holstein noch besser sein als in anderen Landesteilen. Die Menschen in Deutschland werden noch erleben, welche Kraft in dieser Partei steckt.“
Landesliste zur Bundestagswahl:
1. Wolfgang Kubicki (Abgegebene Stimmen: 197, Gültige: 196; Ja: 172)
2. Gyde Jensen (Abgegeben: 198; Gültig: 198; Ja: 172)
3. Max Mordhorst (Abgegeben: 199; Gültig: 196; Ja: 137)*
4. Nora Grundmann (Abgegeben: 189; Gültig: 188; Ja: 109)*
5. Philipp Rösch (Abgegeben: 187; Gültig: 186; Ja: 108)*
6. Johannes Basler (Abgegeben: 179; Gültig: 179; Ja: 97)*
7. Tobias Maack (Abgegeben: 192; Gültig: 192; Ja: 185)
8. Michael Wamser (Abgegeben: 192; Gültig: 192; Ja: 167)
9. Prof. Dr. Christian Zidorn (Abgegeben: 192; Gültig: 192; Ja: 166)
10. Robert Schörck (Abgegeben: 192; Gültig: 192; Ja: 171)
*Stichwahl